16.10.2024, 20:14 Uhr

Ausstellung Identity Nomads – A Journey Without Destination | Nachlese

Vom 08.09. bis 15.09.2024 fand die Wander-Gruppenausstellung mit Arbeiten von Irene Lee (Singapur), Lili Voigt (Deutschland), Teguh Ostenrik (Indonesien) und Odo Rumpf (Deutschland) in den Studioräumen der Galerie Smend in Köln statt.

Kuratiert von Ira Musnadi-Weskamp und Jutta Odenwälder, gestartet 2019 in Malang, Indonesien.

Nach einer durch Covid bedingten „Wanderpause“ präsentierten wir in Köln Positionen aus den Bereichen Medienkunst, Fotografie, Skulpturen und Kalligraphie.

IDENTITY NOMADS

Identität ist ein Begriff, der uns heute überall begegnet, aber gleichzeitig noch nie so ambivalent war.

Der indonesische Künstler Teguh Ostenrik, die deutschen Künstler:innen Lili Voigt und Odo Rumpf sowie die singapurische Malerin und Kalligrafie-Künstlerin Irene S. M. Lee erforschen und verarbeiten in ihren Werken die Vielzahl von Einflüssen auf ihre Identität.

Die entstandenen Kunstwerke unterscheiden sich stark in Material und Stil, haben aber auch viel gemeinsam. Als Identity Nomads navigieren sie durch Kulturen, Glaubenssysteme und Traditionen, fordern dabei ihren Platz ein und werben gleichzeitig für gegenseitige Akzeptanz. Das Selbst manifestiert sich als vielschichtiges Konstrukt sobald sich die gewohnten Grenzen auflösen. Die einst definierte Identität, diescheinbar fest in Tradition und Bräuchen verwurzelt ist, wird durch Fragmente aus globalen Ideen entwurzelt und gerät in Bewegung. Die Künstler:innen entlarven damit eine globale Identitätskrise, indem sie ihr eigenes Leben und ihre Beziehung zu genau den Dingen dekomponieren, die bisher Eckpfeiler unser Identitität darstellen wie Religion, Ethnie, Ideologie, Nationalität, Gender, Herkunft und Tradition. Mit kompromissloser Offenheit bieten sie dem Betrachter ihre Interpretationen an.

Manches inspiriert, manches amüsiert, manches fordert uns heraus. Die Werke bestechen durch ihre Authentizität, zeigen einen unverstellten Blick auf das Selbst.

Identity Nomads sind auf einer Reise ohne Endstation. Es ist eine Reise, die Mut erfordert, sich dem zu stellen, was man auf dem Weg begegnet und was man in sich selbst vorfindet. Letztendlich ist es eine Reise zum Selbst.

Jutta Odenwälder

Eindrücke